Leserbrief Telfer JungbürgerInnen-Fest

Sehr geehrter Gemeinderat, sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Seit meiner Geburt lebe ich nun schon in Telfs, 12 Jahre lang bin ich hier in Telfs zur Schule gegangen, hier habe ich maturiert und meinen Führerschein gemacht. Was habe ich nicht? Die österreichische Staatsbürgerschaft.

Eigentlich sollte dies heutzutage keinesfalls in Österreich mehr erwähnt werden müssen, besonders nicht in einer so kulturell aufgeschlossenen Gemeinde wie Telfs.

Der Grund, dass ich dies hier anbringe, ist folgender: Beim Telfer JungbürgerInnen-Fest, bei welchem jährlich die volljährig gewordenen Telferinnen und Telfer eingeladen werden, wurden jene, die keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, nicht eingeladen.

Warum, sehr geehrter Gemeinderat, sehr geehrter Herr Bürgermeister, konnten zum diesjährigen Fest keine „nicht-Österreicher“ eingeladen werden?

Mag dies ein Corona-bedingter Einzelfall oder ein Versehen oder leider eine unverständliche Absicht gewesen sein, an eine Alternative für die ausgegrenzten Personen wurde nicht gedacht. Es soll nochmals erwähnt werden, ich bin in Österreich geboren und ich lebe seit meiner Geburt in Telfs.

Ziel soll es doch sein, alle Menschen zusammenzubringen, anstatt sie zu Klassifizieren und von „echten Österreichern“ – Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft – auszugrenzen. Integration beginnt mit Akzeptanz, Zusammenhalt mit Verständnis und Menschlichkeit mit Gleichberechtigung.

Mit freundlichen Grüßen, unbekannt, 19 Jahre, aus Telfs.