Wenn es darum geht, mit dem Finger auf andere zu zeigen und Menschen ungerechtfertigt anzupatzen, sind die Gemeinderäte der Bürgermeisterliste ganz schnell. Ein altes Sprichwort warnt allerdings: Denn wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!

Vielleicht hat sich genau das auch ein Telfer Bürger gedacht, der uns am 20.09.2020 ein anonymes Schreiben geschickt hat. Darin berichtet er von einem Gemeinderat der Bürgermeisterfraktion, der im Krankenstand bei seinem Arbeitskollegen regelmäßig gegen Bezahlung pfuschen soll….
 
Auszugsweise ist darin angeführt:

„Es ist erwiesen, dass er bei seinem Arbeitskollegen einige Arbeiten im Pfusch gegen Bezahlung erledigt… Aktuell soll er auf der Baustelle eines weiteren Arbeitskollegen (Name ist angeführt) pfuschen… Ein leichtes Spiel, wenn man bedenkt, dass sich der Gemeinderat seit Beginn der Pandemie im Krankenstand befindet… Der Arbeitgeber habe überprüft und der Arbeitskollege bestätigt“

anonymes Schreiben

Dieser betroffene Gemeinderat soll noch dazu im öffentlichen Dienst beschäftigt sein. Auch Vizebürgermeisterin Hagele soll davon Kenntnis haben, immerhin soll es mit ihr in Wien bereits Gespräche gegeben haben, wie es in dem Schreiben weiter heißt. 

Stimmen diese Anschuldigungen? Die Informationen in dem Brief haben auf uns zumindest einen glaubwürdigen Anschein gemacht. Doch anstatt jemanden gleich öffentlich an den Pranger zu stellen, waren wir bei der letzten Gemeinderatssitzung um Aufklärung bemüht. Wir wollten das anonyme Schreiben mit einer Anfrage dem Bürgermeister übergeben, damit dieser den Anschuldigungen formal nachgehen kann. Doch der blockte bei der Sitzung gleich ab, als er merkte, dass es um einen seiner Gemeinderäte ging. Aufklärung ja, aber bitte nur bei den anderen, so sein offensichtlicher Standpunkt. Denn eine Anfrage diesbezüglich wurde von ihm gar nicht erst zugelassen und es wurde uns sogar das Wort entzogen.

Wenn es also um Pfusch- und Schwarzarbeit bei seinen eigenen Gemeinderäten geht, ist von „voller Aufklärung“ trotz lautstarker medialer Ankündigung plötzlich nichts mehr zu spüren. Der Bürgermeister stellt sich schützend vor seine eigenen Leute, die kräftig mit Steinen schmeißen dürfen, obwohl sie möglicherweise selbst im Glashaus sitzen. Das ist nicht gerade fair und weit weg von Transparenz und Ehrlichkeit. Wir lassen uns aber nicht einschüchtern und werden hier in der überparteilichen Gemeindezeitung „Dein Telfs“ weiter über den Fortgang in dieser Sache berichten.