Das Thema „Blackout“ steht im Fokus der Öffentlichkeit. Von einem Blackout spricht man, wenn die Stromversorgung großflächig ausfällt. Alle elektrisch betriebenen Systeme stehen nicht mehr zur Verfügung.
Wie hoch ist das Risiko eines Blackout?
Nach einer Risikoeinschätzung des Österreichischen Bundesheeres „bewegen wir uns in einer kritischen Übergangsphase, wo Dinge leichter schiefgehen können“. In der sicherheitspolitischen Jahresvorausschau 2020 wird die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Blackout innerhalb der nächsten 5 Jahre als hoch eingeschätzt.
Wie wären wir Telfer Bürger von einem Blackout betroffen?
Im öffentlichen Raum fallen Straßenbeleuchtung, Ampeln, Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen aus. Telekommunikationsnetze funktionieren im besten Fall nur mehr wenige Stunden in einem batteriegestützten Notbetrieb. Generell ist davon auszugehen, dass alle computergesteuerten Systeme und alle Computer selbst nicht mehr funktionieren.
Zuhause funktionieren keine elektrischen Systeme mehr. Beleuchtung, Kühlschrank, Herd, Fernseher, Internet und Liftanlagen fallen aus. Im Handel fallen Kassensysteme, Kühlungen, Pumpen in Tankstellen, Schiebetüren in Geschäften, Rolltreppen und Lifte, aber auch Bankomaten und Zahlungsterminals aus. In Betrieben wird die Produktion abrupt unterbrochen, Prozesse bleiben stehen und können nicht beendet werden.
Wäre Telfs für ein solches Szenario gerüstet?
Eine wesentliche Rolle spielen beim Wiederaufbau der Stromversorgung sogenannte „schwarzstartfähige“ Kraftwerke.
„Schwarzstartfähig“ heißt, dass sie ohne elektrischer Zusatzenergie aus dem Netz wieder mit der Stromerzeugung beginnen und erste Versorgungsinseln innerhalb von Teilnetzbereichen aufbauen können. Diese Kraftwerke liefern auch jene Energie, die zum Anfahren weiterer, nicht schwarzstartfähiger Kraftwerke notwendig ist.
Mit dem Bau des schwarzstartfähigen Kraftwerk-Weiher wurde seinerzeit der Grundstein für eine sichere Notstromversorgung gelegt und von der Gemeinde viel Geld für einen Inselbetrieb investiert.
Inselbetrieb bedeutet die Versorgung eines kleinen Netzes (z.B. ein Gebäude oder wenige Gebäude) mit elektrischem Strom ohne Anschluss an ein z.B. öffentliches Stromnetz.
Im Fall eines Blackouts wären die wichtigsten Gebäude wie Altenwohnheim – Sicherheitszentrum – Ärztehäuser mit Strom versorgt.
Durch den Netzverkauf im Jahr 2006 an die TIWAG wurde dieses Notfallkonzept leider zu Nichte gemacht und muss komplett neu überdacht werden.
Wie könnte ein Notfallplan für den Blackout ausschauen?
Am besten bei einem Blackout wäre eine autarke Insellösung, ähnlich wie wir sie bereits hatten.
Derzeit sind wir von Außen abhängig und müssen mit dem zuständigen Netzbetreiber (TIWAG) Lösungen finden, – wie zumindest die wichtigsten Gebäude wie Altenwohnheim – Sicherheitszentrum – Ärztehäuser mit Strom versorgt werden könnte – was im Bereich Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung Pumpwerke passiert – und dafür zu sorgen, dass die Gemeinde oder GWT GmbH über qualifiziertes Personal verfügt, um die Maßnahmen zu planen und im Notfall umzusetzen.
Zusätzlich wäre dringend zum Kauf von Notstrom-Dieselaggregaten anzuraten, um wichtige Gebäude mit Elektrizität abzusichern und Wasserpumpen zu betreiben, damit Trinkwasser- und Abwasserversorgung gesichert wäre.

Gustav Stangl
Fachexperte für Energie,
Spannungsqualität und
Störungsanalyse
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