Die Mehrfachbezüge von Vize-Bürgermeisterin Cornelia Hagele, wir haben in der letzten Ausgabe darüber berichtet, waren in den vergangenen Wochen Thema in ganz Telfs und hatten für einige hitzige Diskussionen in der Gemeinde geführt. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der Menschen ohne Arbeit sind und Familien oft schauen müssen, wie sie ihren Kühlschrank füllen können, kann es nicht sein, dass sich unsere eh schon gut bezahlten Politiker mit öffentlichem Geld durch Mehrfachbezüge die Hosensäcke vollstopfen. Das ist moralisch einfach nicht vertretbar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Cornelia Hagele für ihr Verhalten nur Kopfschütteln bei vielen Bürgerinnen und Bürgern erntet. Auch Rücktritts-Aufforderungen sind schon zu hören.

Doch für Bürgermeister Härting ist das nicht das einzige Pro blem. In der schon aufgeheizten Stimmung wurde jetzt auch noch bekannt, dass auch er seinen satten Bürgermeisterbezug durch ein weiteres Körberlgeld ordentlich aufpeppt. Beim Altenwohnheimverband kassiert er nochmals jährlich 10.850 Euro nebenher, in den letzten 10 Jahren also immerhin über 100.000 Euro. Bei der Gemeinderatssitzung im heurigen Frühjahr, wo die Opposition die Abschaffung dieser Mehrfachbezüge forderte, konnte oder wollte sich Bürgermeister Härting allerdings nicht an dieses Zusatzeinkommen erinnern.

„Solidarität oder Opferbereitschaft gegenüber Bürger und Steuerzahler sieht anders aus.“

GR Mag. Dieter Schilcher, Bürgerliste Telfs

Dass sich jemand aber nicht daran erinnern kann, dass jährlich über 10.000 Euro auf dem eigenen Konto landen, ist wohl sehr verwunderlich und fragwürdig. Denn ein solches Einkommen ist nicht einfach so zu übersehen. Deshalb ist viel mehr davon auszugehen, dass dieses Zusatzeinkommen, wie auch jenes von Cornelia Hagele, gegenüber dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit verschwiegen wurde.

Aber nicht nur das – auch der Antrag zur Abschaffung der Mehrfachbezüge wurde von Bürgermeister Härting und seiner Fraktion sowie der FPÖ und den Grünen abgelehnt. Auch Hagele und Härting haben sich bei dieser Abstimmung beteiligt, freilich ohne sich für befangen zu halten.